Energieplan für eine klimaneutrale Versorgung Waghäusels bis 2035
Insgesamt drei Mal haben sich Mitglieder des Gemeinderats sowie der Verwaltung bereits in der sogenannten Klimaschutzwerkstatt zusammengefunden, um gemeinsam an einen umfassenden Energieplan für eine klimaneutrale Versorgung Waghäusels bis 2035 zu arbeiten. Zuletzt bekam das Gremium Verstärkung durch die Mitglieder des neu gegründeten Energie- und Klimaschutzbeirat der Stadt Waghäusel, dem Vertreterinnen und Vertreter örtlicher Unternehmen und anderer Organisationen angehören.
Das Ergebnis ihrer Arbeit in der dritten Klimaschutzwerkstatt am 8. Februar 2023 ist in nachfolgendem Bericht zusammengefasst. Zudem hat die Klimaschutzwerkstatt häufig gestellte Fragen zu den Themen Energieversorgung und Klimaschutz in Waghäusel gesammelt und beantwortet. Diese FAQs sind unter nachfolgendem Link verfügbar:
FAQ Argumentationshilfen EnergieKlimaWärme (PDF-Datei)
3. Klimaschutzwerkstatt informiert sich über effektive Klimaschutzmaßnahmen
Knapp 20 Teilnehmende begrüßte Oberbürgermeister Thomas Deuschle am Mittwoch, den 8. Februar 2023, zur dritten Klimaschutzwerkstatt im Rathaus Waghäusel. Erstmals waren neben Gemeinderätinnen und Gemeinderäten auch Mitglieder des neu gegründeten Energie- und Klimaschutzbeirats Waghäusel mit von der Partie und bewiesen damit, dass die Ideen aus den Klimaschutzwerkstätten auch Rückenwind erhalten: Die Idee eines solchen Beirats mit Interessierten und Sachkundigen aus der Bürgerschaft war in der letzten Werkstatt im vergangenen Juli entstanden.
Im ersten Teil der Veranstaltung stellten Bereichsleiter Armin Holdschick und Projektmanagerin Melanie Meyer von der Umwelt- und Energieagentur Landkreis Karlsruhe (UEA) den Energieplan Waghäusel vor – ein Instrument, das konkrete Unterstützung sowohl bei der Entwicklung und Umsetzung konkreter Klimaschutzmaßnahmen als auch bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben bietet. Den Energieplan (PDF-Datei) haben UEA und Stadtverwaltung gemeinsam aufgesetzt und arbeiten nun daran, die Ergebnisse aus Bestands- und Potenzialanalysen in umsetzbare Maßnahmen zu überführen.
Dabei wurden in den letzten Monaten insgesamt 56 sinnvolle und realistische Maßnahmenvorschläge erarbeitet, von denen nun 11 vordringlich weiterentwickelt werden sollen. Neben dem weiteren Ausbau von Photovoltaik auf Dächern und Freiflächen und dem Aufbau von Mobilitätsstationen bietet sich vor allem der Aufbau von Nahwärmenetzen mit Wärme aus erneuerbaren Energien an, da sie den größten Teil des CO2-Ausstoßes reduzieren können. Entsprechende realistische Ausbauszenarien sollen nun im Detail geprüft und werden, um dann in die Abstimmung und Planung gehen zu können.
Im Anschluss an die Fachvorträge hatten die Anwesenden ausgiebig Zeit, zunächst im Plenum und danach an vier Themeninseln zu Photovoltaik, Wärmenetzen, Mobilität und allgemeinen Themen des Energieplans miteinander und mit den Expertinnen und Experten von Verwaltung und UEA ins Gespräch zu kommen.
Da die Frage nach der Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen auch hier nicht ausgeklammert werden kann, stellte die UEA abschließend drei mögliche Betreibermodelle für die vorgesehenen Wärmenetze vor und zeigte, wie durch die Wahl des geeignetsten Modells ein möglichst großer Teil der Wertschöpfung in der Stadt bleiben, gleichzeitig aber der Aufwand für die Kommune in vertretbarem Maß gehalten werden kann. Die UEA geht nun in intensive Gespräche mit der Verwaltung, um ein passendes Modell zu entwickeln.
Zufrieden verabschiedete OB Thomas Deuschle die Ratsmitglieder, aber auch die Gäste von der UEA und bedankte sich ausdrücklich für das große Engagement, das die Klimaschutzprozesse in Waghäusel noch einmal spürbar voranbringe.
Präsentation des Energieplans der Stadt Waghäusel (PDF-Datei)