Waghäusel ebnet Weg zur CO₂-neutralen Kommune

Die Große Kreisstadt Waghäusel hat in den letzten Wochen wichtige Entscheidungen auf dem Weg zur CO₂-neutralen Kommune getroffen. Dazu zählen die vom Gemeinderat mit großer Mehrheit verabschiedeten Klimaschutzziele und der Energieplan sowie die Zustimmung zum Bau einer schwimmenden Photovoltaikanlage in Wiesental. Hinzu kam am Montagabend die Inbetriebnahme von drei ZEO-Carsharing-Fahrzeugen durch Oberbürgermeister Thomas Deuschle und Mitglieder des Gemeinderats. Je ein Kompakt-SUV kommt nach Kirrlach in die Kronauer Straße 1 und nach Wiesental in die Mannheimer Straße 15, während der Renault Zoe seinen Platz an den Ladesäulen beim Waghäuseler Rathaus finden wird. „Im Lauf der nächsten Woche werden die Fahrzeuge bereitstehen“, sagte Gerhard Sand vom Amt für Ordnung und Umwelt.
Die Registrierung kann online über www.zeo-carsharing.de oder im Bürgerbüro der Stadt im Rathaus erfolgen. Dort kann auch die ZEO-Card abgeholt werden, mit deren Hilfe die Autos ebenso geöffnet werden können wie mit der ZEO-App. Die Buchung der Fahrzeuge ist nach der Registrierung rund um die Uhr über www.mein.zeo-carsharing.de, per Smartphone über die App oder über eine Hotline möglich. Voraussetzung ist der Besitz eines Führerscheins Klasse B, wobei auch das begleitete Fahren ab 17 Jahre erlaubt ist. Die Kundenkarte ist nicht übertragbar. Allerdings kann eine andere Person mit gültiger Fahrerlaubnis fahren, sofern der Karteninhaber im Auto sitzt. Bei einer Selbstbeteiligung von 500 Euro sind die Fahrzeuge Vollkasko versichert.
Im Landkreis Karlsruhe gibt es bald 72 ZEO-Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zum Neunsitzer und Transportwagen. Berechnet werden nur die gefahrenen Kilometer sowie die Zeit der Vermietung. Dabei liegen die Kosten je nach Fahrzeug bei 27 bis 35 Cent pro Kilometer sowie bei 1,90 Euro bis 2,90 Euro pro Stunde. Neunzig Prozent der Gesamtsumme in Höhe von 126.050 Euro werden vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) übernommen. „Die Stadt Waghäusel ist an den drei Autos sowie den jeweils doppelten Ladesäulen in den drei Stadtteilen mit 13.000 Euro beteiligt“, rechnete das Stadtoberhaupt vor. Bereits vor drei Jahren hatte die Fraktion der Jungen Liste Carsharing als umweltfreundliche Alternative zum Zweitauto vorgeschlagen.
Den Wortbeiträgen von Stefan Huber, Geschäftsführer der Regionalen Wirtschaftsförderung GmbH, Eberhard Oehler, Interims-Geschäftsführer der Stadtwerke Bruchsal, Thomas Holland-Cunz von der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe und von Klaus Grieger, Vorstandsmitglied des Carsharing-Betreibers Vianova eG aus Mainz, waren die Vorteile des ZEO-Carsharings zu entnehmen. Demnach würde ein ZEO-Auto 20 private Fahrzeuge ersetzen, während bei einer Fahrleistung von weniger als 12.000 Kilometer pro Jahr sich ein Umstieg auf Carsharing lohnen würde. Gelobt wurde die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung.
Text: Kurt Klumpp