Förderprojekt Innenstadtberater der IHK startet in Waghäusel
Gemeinsam für eine Belebung der Waghäuseler Stadtteilzentren
Die Stadt Waghäusel wurde in das Förderprojekt „Handel 2030“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg aufgenommen. Die IHK Karlsruhe unterstützt in Kooperation mit dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein Waghäusel bei der (Wieder-) Belebung ihrer innerstädtischen Stadtteilzentren.
Hintergrund ist der starke Wandel, dem die Innenstädte derzeit unterliegen. Der Online-Handel und Corona haben diese Entwicklung verstärkt. Nicht mehr das Einkaufen ist wie früher Hauptanlass für den Besuch der Innenstädte. Stattdessen sind multifunktionale Orte mit unterschiedlichen Nutzungen gefordert, zu denen Wohnen, Handel, Gastronomie, Kultur und Bildung gehören.
Daher ist es das gemeinsames Ziel der Stadt Waghäusel, der Vereinigung der Selbständigen Kirrlach, des Handwerk- und Gewerbevereins Wiesental und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe, die Innenstadt zu stärken und fit für die Zukunft zu machen. Konkret geht es um die Belebung der Einkaufsstraßen, Aufwertung der Aufenthaltsqualität, Steigerung der digitalen Sichtbarkeit, Entwicklung von Events mit Aktivierungscharakter und Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstadt.
Ansprechpartner dabei ist Herr Michael Rausch, Innenstadtberater der IHK Karlsruhe, der gemeinsam mit der Stadt Waghäusel und weiterer Akteure im Jahr 2024 mehrere Projekte bzw. Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt erarbeitet, um die Attraktivität der Ortszentren zu sichern.
Mehr Informationen finden Sie dazu auf der IHK Homepage.
Einladung an die Gewerbetreibenden der Stadt Waghäusel zur Auftaktveranstaltung für das Projekt „Innenstadtberater“ der IHK Karlsruhe
Wir freuen uns, Sie zur Auftaktveranstaltung unseres Projekts zur Belebung und Transformation der Waghäuseler Stadtteilzentren am Dienstag, 16.04.2024, um 19.00 Uhr, im Rathaus Waghäusel, einladen zu dürfen.
Nähere Informationen zu dieser Veranstaltung entnehmen Sie bitte der Einladung (PDF-Dokument, 365,91 KB, 18.03.2024).
Auftaktveranstaltung mit IHK-Innenstadtberater
Neuer Schwung für den Einzelhandel
Waghäusel ist als beliebte Einkaufsstadt weit über die Region hinaus bekannt. Das liegt an bedeutsamen Warenhäusern wie Globus, Roller oder Adler. Auch große Schuhläden gibt es in Wiesental und Kirrlach. Nicht nur deshalb klagt der Einzelhandel in den beiden großen Stadtteilen über Probleme und Leerstände. Auch der Anstieg des Online-Shoppings und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Fachkräftemangel sowie die Suche nach geeigneten Nachfolgern stellen die Innenstädte und ihre Entwicklung vor große Herausforderungen.
Oberbürgermeister Thomas Deuschle, der Handwerk- und Gewerbeverein (HGV) Wiesental mit Peter Bonsch an der Spitze sowie die Vereinigung der Selbständigen (VdS) in Kirrlach mit ihrem neuen Vorsitzenden Marco Fehling wollen diese Zustände verbessern. Deshalb hat sich die Große Kreisstadt um die Aufnahme in ein Förderprogramm des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg beworben – und das mit Erfolg. Federführend ist die Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe in Kooperation mit dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein. Bei der gutbesuchten Auftaktveranstaltung im Atrium des Rathauses, bei der Thomas Deuschle interessierte Einzelhändler und Mitglieder des Gemeinderats begrüßen durfte, referierte IHK-Innenstadtberater Michael Rausch über die angebotenen Leistungen und den weiteren Verfahrensweg.
Wichtigster Partner bei der Umsetzung geeigneter Maßnahmen sei neben der Kommune sowie den Gewerbetreibenden und Immobilienbesitzern vor aller die Bevölkerung. Geplant sind eine Begutachtung der Zentren in Kirrlach und Wiesental, Vorort- und Online-Befragungen sowie Passanten-Zählungen, ein zweiteiliger Workshop und eine Schaufenster-Bewertung. Auf Anfrage können bis zu sieben Auslagen professionell und individuell analysiert werden. Professionalität war auch das Stichwort für Peter Bonsch. „Unser Einzelhandel wartet schon lange auf externe Beratungen“, sagte der Wiesentaler HGV-Chef und betonte am Beispiel mit einem angebotenen Muttertags-Café die zunehmende Bedeutung von Online-Bewerbungen.
Darauf hatte auch Michael Rausch hingewiesen. „Innenstädte müssen digital sichtbar werden“, sagte er und forderte „eine stärkere Einbeziehung der seit Jahrzehnten nicht berücksichtigten nachfolgenden Generationen. Möglich sei dies durch attraktive Aufenthaltsorte und entsprechende Angebote. Der IHK-Innenstadtberater prognostizierte auch, dass es „in naher Zukunft die klassischen Einkaufsstraßen in den Kommunen nicht mehr geben wird“. Marco Fehling, neu gewählter VdS-Vorsitzender in Kirrlach, möchte dieser Entwicklung entgegenwirken. Noch bestehe in seinem Stadtteil mit der Waghäuseler und Kronauer Straße eine florierende Einkaufsmeile. Diese möchte Fehling erhalten. Bei der Entwicklung tragfähiger Zukunftsprojekte vertraut er seinem verjüngten Vorstandsteam. Vor allem die Parksituation soll dort zeitnah verbessert werden.
Text: Kurt Klumpp